Am 24.12.2022 beginnt meine Süd- und Mittelamerika Reise. Nach sieben Jahren harter Arbeit (haha) und 26 Jahren im Allgäu starte ich einen neuen Lebensabschnitt. Die Reise beginnt in Salvador, der drittgrößten Stadt Brasiliens und zugleich Hauptstadt des Staates Bahia. Dieser wiederum gilt als schönster Staat Brasiliens - sowohl kulturell als auch landschaftlich. Gute Vorzeichen also für einen perfekten Start in das neue Leben.
Warum Salvador? Ganz einfach: über Silvester werde ich das Universo Parallelo Festival besuchen, welches unweit von Salvador (zumindest auf der Landkarte) stattfindet.
Da ich den europäischen Kontinent noch nie verlassen habe, tauche ich sozusagen in eine neue Welt ein. Mit einem Budget von 10.000 € + 28,5 kg Gepäck + keinerlei Sprachkenntnisse starte ich die Reise in Frankfurt. Von dort nach Lissabon und weiter nach Salvador (die besten Flüge von Europa nach Brasilien gehen ab Portugal). Die Flugzeit Lissabon - Salvador beträgt rund acht Stunden. Glücklicherweise ist mein Sitznachbar ein englischsprechender Salvadorianer. Er hat mir die Orte gezeigt, die ich unbedingt gesehen haben muss. Und auch die Orte, an die ich nicht gehen sollte. Super Dude der Marcio.
Beim Verlassen des Flugzeuges habe ich dann auch direkt Bekanntschaft mit dem brasilianischen Sommerwetter in Bahia gemacht. Angenehme 30 Grad nachts - etwas wärmer als in Deutschland ;-) Die brasilianische Währung war mir auch neu: Reais. 1 Euro sind gute 5 Reais.
Die Fahrt an Heiligabend vom Flughafen zum Hostel war einzigartig: leere Straßen, hell beleuchtete Ruinen mit der Aufschrift "feliz natal" , in denen die Brasilieros leben. In Salvador leben fast ausschließlich Dunkelhäutige. Englisch spricht gefühlt nur jeder Zehnte. Jede Taxifahrt, jeder Check-in im Hostel ein Abenteuer. Zum Glück gibt's Übersetzungsapps und die gute alte Zeichensprache. Das Hostel in Salvador ist eingezäunt. Beim Verlassen muss man darauf achten, das Gate wieder zu schließen.
Im Hostel habe ich einige Bekanntschaften mit Leuten aus den unterschiedlichsten Ländern gemacht: Barbedos (kannte ich erst auch nicht), Australien, Frankreich, Schweiz, Argentinien, Israel, etc. Es stellte sich heraus, dass fast alle Leute aus dem Hostel das Festival besuchen werden.
Das Frühstück im Hostel Galeria 13 war genial (ich weiß jetzt endlich wie Bananen richtig schmecken). Für 100 Reais (ca. 18 €) pro Nacht kann man nix sagen. Mit meinem Tagesbudget von 30 € pro Tag bleiben also noch 12 € für restliche Aktivitäten. Sehr sportlich wie ich feststellen musste.
Die Weihnachtstage habe ich mit Hostel-Mitbewohnern am Strand von Bahia verbracht. Ich habe schnell kapiert, dass die Brasilieras (so nenn ich die brasilianischen Mädels) gerne mit ihrem Arsch zur Musik wackeln. Hat was. Dann habe ich Tanzunterricht von drei Brasilieras bekommen. Ich habe nicht mithalten können. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich sehr abgelenkt war und mich nicht auf die Reihenfolge der Tanzschritte konzentrieren konnte.
Die Leute in Salvador sind alle sehr herzlich. Sie erkennen mich innerhalb von Millisekunden als Gringo (Ausländer) - sogar die Kleinkinder checken das sofort. Als Gringo wird man dementsprechend auch angeschaut. Innerhalb von ein paar Tagen habe ich die Basics in portugiesisch gelernt: begrüßen, bedanken, verabschieden, bezahlen, Komplimente geben, nach dem Alter fragen (was in Brasilien nicht unwichtig ist, da die Mädels im Schnitt 10 Jahre jünger aussehen als sie tatsächlich sind). Die Brasilieros sagen, dass das an der Sonne und dem fröhlichen Lifestyle liegt.
Bekannt ist Salvador nämlich durch den Samba und den Karneval, der im Februar jedes Jahr für eine Woche tobt. Ausnahmezustand überall in Brasilien! Gewöhnliche Partys in Clubs fehlanzeige. Stattdessen Samba auf den Straßen Salvadors.
Die Tage in Salvador sind gezählt - es geht auf's Universo Paralello Festival. Oder wie ich es seitdem nenne: Universo Paraiso (Paradies).
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