Colombia 🇨🇴


Video Highlights 

Teil 1

Teil 2


Reiseblog

Bogotá

Zurück in der Hauptstadt Bogotá, dem Wirtschaftszentrum Bogotás. Mit knapp neun Millionen Einwohnern ist sie die mit weitem Abstand größte Stadt Kolumbiens. Zugleich in der Top 3 Südamerikas zu finden, nach Sao Paolo und Buenos Aires. Bogotá liegt auf über 2.500 m Höhe, umgeben von majestätischen Berglandschaften und kleinen Bergdörfern. Den fehlenden Sauerstoff spürt man unweigerlich beim Treppengang zu unserem tollen Appartement im zehnten Stock. In der Metropole Bogotá trifft kolumbianische Tradition auf noch nicht weitreichende moderne Wirtschaftsstrukturen. Zahlreiche amerikanische, europäische und mittlerweile auch chinesische Firmen lassen sich hier nieder. Der Grund ist naheliegend: Niedrige Steuern, günstige und motivierte Arbeitskräfte. Wer für eine dieser ausländischen Firmen arbeitet, muss zwischen zehn und zwölf Stunden fünf Tage die Woche aufwenden. Und das bei einem Stundenlohn unterhalb fünf Euro. Immerhin fast doppelt so viel wie der kolumbianische Durchschnittsverdienst. Die Haupt-Voraussetzung für einen Job in einem der westlichen Konzerne: die englische Sprache beherrschen. Die Colombianos jedenfalls sind froh über die ausländischen Firmensitze in ihrem Land, denn es ermöglicht ihnen Reisen in andere Länder und Kontinente, was für das nicht englischsprachige Arbeitervolk eher eine Utopie darstellt, sofern sie nicht gerade erfolgreiche Drogenhändler sind. 

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Santa Marta

Santa Marta wird mir vermutlich in keiner guten Erinnerung bleiben. Grund dafür ist mein einwöchiger Krankenhausaufenthalt. Die Diagnose der Chefarztes ließ nicht lange auf sich warten: Dengue-Fieber. Schenkt man seiner Diagnose Glauben, hat mich ein mit dem Dengue-Virus infiziertes Moskito der Gattung 'Aedes' gefickt. Mein Zustand war in den ersten drei Tagen extrem schlecht. Vierzig Grad Fieber. Fünf Kilo Gewichtsverlust. Schlafen undenkbar aufgrund der starken Kopfschmerzen. Mir war sehr schnell klar, dass ich hier eine Weile ausharren werde. Zum Glück habe ich ein gutes Krankenhaus erwischt. Beim Dengue-Fieber behandelt man lediglich die Symptome. Paracetamol-Infusionen zur Fieber-Senkung und Elektrolyte als Energiequelle. Indikator für Dengue-Fieber ist ein extrem niedriger Wert der 'Plaquetas' (Blutplättchen). Diese haben am fünften Tag ein absolutes Minimum erreicht, was zu Nasen-Blutungen geführt hat. Präventivmaßnahme: Verlegung auf Intensivstation. Am nächsten Tag dann die erhoffte gute Nachricht: die Plaquetas sind gestiegen. Zwar immer noch weit unter Normalwert, aber es geht in die richtige Richtung. Das Fieber am sechsten Krankenhaus-Tag wie verschwunden. Schwach fühlte ich mich dennoch. Als die Plaquetas einen weiteren Tag darauf erneut stark angestiegen sind, durfte ich das Krankenhaus verlassen. Die Kosten für eine Woche Krankenhaus: 3.500 Euro. Bezahlen tut das die Auslandskrankenversicherung.

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Locombia Festival

Um an das Festivalgelände zu gelangen, muss man tief hinein in den Dschungel der Sierra Nevada. Dorthin gelangt man am besten mit einem Mototaxi. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten. Es geht teilweise so steil hinauf, dass man absteigen und ein Stück zu Fuß laufen muss. Durchqueren muss man einige Flüsschen. Mein Fahrer: Der 15-jährige André aus dem Nachbarsdorf 'Machete'. Allein die Fahrt war ein wildes Abenteuer. Würde man der Strecke zu Fuß weiter folgen, gelänge man nach einigen Stunden zur 'Ciudad Perdida' (Verlorene Stadt). Diese gilt als eine der mysteriösesten Orte der Sierra Nevada. Sie stand eigentlich auf meiner Liste. Leider kann man sie nur in einer geführten vier-Tagestour besichtigen. Die Kosten: 500 Euro. Zu viel. 

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Palomino

In Palomino war Entspannung angesagt. Wir haben uns im Hostel 'Jaba Jan' niedergelassen. Das liegt etwas außerhalb von der Yoga-Stadt. Beim Fußmarsch am wunderschönen Palmen-Strand entlang kann man kleinen Caimánen begegnen. In Palomino gibt's keinen festen Wasseranschluss. Stattdessen werden die Wassertanks per Feuerwehrschlauch von einem Pickup mit Generator und Pumpe aus betankt. Einige Aussteiger haben sich in Palomino ihre neue Heimat aufgebaut. Darunter einige Deutsche. Ihr Leben finanzieren sie zum Beispiel als Yoga-Lehrer oder Straßenverkäufer. Die zahlreichen veganen und vegetarischen Restaurants sind sehr unüblich für Kolumbien. Jedenfalls sind sie sehr lecker. Vegetarische Ernährung trifft bei Kolumbianern auf großes Unverständnis. Denn sie lieben ihr Fleisch. Taxis gibt's in Form von 'Motocarros'. Auch bekannt unter TukTuk. Sehr abenteuerlich. Vor allem zu fünft, mit Gepäck. Ein großes Problem auch in Palomino: Moskitos. Sehr angriffslustige Biester. 

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Buritaca

Das 'El Rio Hostel' in Buritaca veranstaltet alljährlich ein Festival. Dort wird elektronische Musik aufgelegt. Gezockt wird mit Schallplatten. DJ's aus aller Welt dürfen hier ran. Es gibt vier Stages. Das Publikum ist gemischt. Europäer, Amis, Australier, Kolumbianer. Die Location ist sagenhaft. Das Hostel befindet sich direkt am Rio Buritaca. Tagsüber kann man sich dort perfekt abkühlen und zur Musik tanzen. Nachts sollte man den Fluss aufgrund von Caimánen möglichst meiden. Man kann sich entweder ein komplettes Festivalticket für die vier Tage erwerben (250 Euro) oder aber man kauft ein Tagesticket (50 Euro). 

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Tayrona Parque

Um in den Tayrona-Nationalpark zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Den 'Haupteingang' zu nehmen und rund zwanzig Euro Eintritt zu bezahlen, ist sicherlich die Langweiligste. Man kann problemlos und ohne großen Aufwand in den Park sneaken. Man muss nur wissen, wie. Planlos ging der Plan los. Wie so oft. Im Park leben Indigene. Diese erkennt man an ihren weißen Gewändern. Einen haben wir direkt zu Beginn kennengelernt. Er hat uns begleitet und wir mussten an mehreren Stellen innehalten und Blätter niederlegen. Eine sehr gläubige und naturverbundene Bevölkerung. Irgendwann ging's uns dann aber doch auf den Keks und wir waren froh, als er in seine Hood abgebogen ist. Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit haben wir einen geeigneten Zeltplatz am Strand gefunden und uns dort niedergelassen. Wie sich am nächsten Morgen herausstellen sollte: Jackpot! Denn um uns rum ragten die Kokosnuss-Palmen in die Höhe. Aber Vorsicht: Nie unter einer Kokosnuss-Palme nächtigen oder sich aufhalten. Kann tödlich enden. Man muss sehr früh dran sein, um sich seine Kokosnuss zu sichern. Alles restliche regelt die Machete. Was ein Genuss am frühen Morgen.

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Minca

Die Wanderung nach Minca dauert ca. sechs Stunden und führt auf schmalen, teilweise ultra dicht-bewachsenen Wegen durch den Dschungel der Sierra Nevada. Die Sonne knallt immer wieder heftigst durch die Wald-Lichtungen hindurch. Wind Fehlanzeige. Die 'Moscas' (sehr kleine Moskitos der Sierra Nevada) super motiviert. Sie wittern unser Gringo-Blut und fürchten sich nicht vor dem Tod. Lange Kleidung würde unser Moskito-Problem zwar verbessern, nicht aber unser Hitze-Problem. Repelente (Moskitoschutz) hilft nicht. Also was tun? Richtig! Mit Schlamm einreiben und als Naturmensch durch die Pampa tigern. Gesagt - getan. Der Schlamm dient als Moskitoschutz und Sonnenschutz zugleich. Zwei Moskitos mit einer Klappe. Das Jugendschutz-Blatt haben wir mit einer Liane befestigt. Ein unbeschreibliches Gefühl. Der Hike war ein echtes Abenteuer. Zudem haben wir unsere 'make a twenty challenge' erfolgreich eingeführt. Bedeutet, dass wir uns gegenseitig jederzeit zwanzig Liegestützen aufbrummen können. Quasi als kleine Sporteinheit zwischendurch. Bei Verzicht oder zu wenig Kraft gilt die Wette für denjenigen als verloren und es droht eine heftige Strafe. Das möchte natürlich keiner von uns beiden...

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Sierra Maestra

Ein kolumbianisches Ehepaar hat uns nach nicht einmal fünfzehn minütiger Wartezeit aufgegabelt und nach Santa Marta mitgenommen. Von dort aus ging's weiter nach Bonda, wo wir uns beim Straßen-Barber noch unsere Mähne haben rasieren lassen. Die Zusammenkunft mit diesen Jungs sollte weitreichende Folgen haben. Denn sie haben uns gezeigt, wie man an der kolumbianischen Karibikküste redet. 'Hablá, caraverga' oder 'Hablá, cara de monda' als offensive, aber nette Begrüßung auf der Straße. So hatten wir das zumindest verstanden, ohne die wortwörtliche Übersetzung hinterfragt zu haben. Jedenfalls haben wir schnell erkannt, dass wir diese Sprachkenntnisse zu unseren Vorteilen nutzen können, wie in etwa beim Runterhandeln mit den Mototaxis. 

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Barranquilla

Elegant haben wir uns aus der Stadt in die von Nebel bedeckte Bergregion Medellíns gedribbelt. Diese Region ist teilweise noch unter Kontrolle von Drogenkartellen. Über Serpetinen führt die Strecke hinab ins tropische Klima der kolumbianischen Karibikregion. Die Ruta 25, auch 'Ruta del sol', hält, was sie verspricht. Die Qualität des Straßenbelags ist außerordentlich gut. Fast deutsche Verhältnisse. Für unsere jeweils erste Motorradfahrt hätten wir uns keine schönere Strecke vorstellen können. Atemberaubende Palmen-Alleen gefolgt von kleinen charmanten Städtchen, die auf ein Kaltgetränk einladen. Mein Favorit: Maracuja en leche, helada, pocito azúcar. Das kolumbiabische Hinterland hat Charme. Einen echten Einblick in eine Stadt haben wir bekommen, als wir unsere Motorräder reparieren haben lassen und mit den Einheimischen ins Gespräch gekommen sind. Schnell mussten wir feststellen, dass der karibische Dialekt eine echte Herausforderung für uns darstellt. Schnell und undeutlich reden die Landsleute in dieser Region. Einige unserer Gesprächspartner haben zum ersten Mal in ihrem Leben einen Deutschen zu Gesicht bekommen. Alle haben sich gefreut, uns zu sehen. Bis auf den Kollegen des Mechanikers, der unseren Schaden repariert hat. Er war sichtlich neidisch auf das Trinkgeld, das wir seinem Kollegen gegeben haben.

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Medellín

Nach meinem halbjährigen Aufenthalt in der wunderschönen Heimat geht's zurück ins Land der Koksnasen. Über München - Madrid - Bogota bin ich nach rund 17 Stunden in Medellín gelandet. Und das für gerade einmal 370 Euro. Was ich nicht gewusst habe: Die Airline (Avianca) kontrolliert beim Borading, ob man ein Ausreiseticket aus Kolumbien besitzt. Als Tourist ist die Aufenthaltsdauer nämlich begrenzt. Bedeutet: Ich musste ein mir ein Ausreiseticket mit dem Transportmittel meiner Wahl kaufen. Eine teure Angelegenheit, wäre da nicht 'Onboardticket'. Ein Ticketportal für genau diesen Fall. Das Pseudo-Ticket, das man sich dort erwirbt, kostet zwölf Euro und wird nach 24 Stunden wieder storniert. Für's nächste Mal: Einfach im Voraus ein Ticket 'bearbeiten', dann spart man sich diese Kosten :-) 

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Leticia

Meine letzte Woche in Südamerika hat begonnen. Die eleganteste Lösung, von Iquitos nach Kolumbien zu gelangen, führt über den Amazonas ans Dreiländereck, wo Brasilien, Peru und Kolumbien nur ein Katzensprung voneinander entfernt sind. Die Fahrt auf dem Schiff dauert rund 30 h und kostet 20 Euro. Da kann man nix sagen. Ich war der einzige Gringo bei rund 100 Insassen. Schifffahren mal anders. Geschlafen wird in Hängematten. Ständig wird entladen und beladen. Der Geschäftsmann José hat mich über die Fischerei im Amazonas sowie die Region aufgeklärt. Super Typ!

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