Santa Marta

Veröffentlicht am 25. März 2024 um 05:51

Santa Marta wird mir vermutlich in keiner guten Erinnerung bleiben. Grund dafür ist mein einwöchiger Krankenhausaufenthalt. Die Diagnose der Chefarztes ließ nicht lange auf sich warten: Dengue-Fieber. Schenkt man seiner Diagnose Glauben, hat mich ein mit dem Dengue-Virus infiziertes Moskito der Gattung 'Aedes' gefickt. Mein Zustand war in den ersten drei Tagen extrem schlecht. Vierzig Grad Fieber. Fünf Kilo Gewichtsverlust. Schlafen undenkbar aufgrund der starken Kopfschmerzen. Mir war sehr schnell klar, dass ich hier eine Weile ausharren werde. Zum Glück habe ich ein gutes Krankenhaus erwischt. Beim Dengue-Fieber behandelt man lediglich die Symptome. Paracetamol-Infusionen zur Fieber-Senkung und Elektrolyte als Energiequelle. Indikator für Dengue-Fieber ist ein extrem niedriger Wert der 'Plaquetas' (Blutplättchen). Diese haben am fünften Tag ein absolutes Minimum erreicht, was zu Nasen-Blutungen geführt hat. Präventivmaßnahme: Verlegung auf Intensivstation. Am nächsten Tag dann die erhoffte gute Nachricht: die Plaquetas sind gestiegen. Zwar immer noch weit unter Normalwert, aber es geht in die richtige Richtung. Das Fieber am sechsten Krankenhaus-Tag wie verschwunden. Schwach fühlte ich mich dennoch. Als die Plaquetas einen weiteren Tag darauf erneut stark angestiegen sind, durfte ich das Krankenhaus verlassen. Die Kosten für eine Woche Krankenhaus: 3.500 Euro. Bezahlen tut das die Auslandskrankenversicherung.

Als ich das Krankenhaus verlassen habe, bin ich wie gegen eine Wand gelaufen. Es herrscht Hitzerekord in Santa Marta. Weit über vierzig Grad bei einer Luftfeuchtigkeit jenseits der neunzig Prozent. Die ansonsten konstante Brise blieb in diesen Tagen aus. Regeneration im Apartment stand auf dem Programm, bevor es in die Hauptstadt Bogotá in ein weitaus gemäßigteres Klima geht.

In Santa Marta kann man gute Partys mitnehmen. Empfehlenswert ist der Club 'La Brisa Loca'. Dort feiert man auf einer schmuckhaften Dachterasse. Mit dem Viajero Hostel macht man ebenfalls nix falsch. Die dortige Dachterasse mit Pool und Blick über Santa Marta lädt auf entspannte Tage in der Sonne ein. In der 'Partystraße' dominiert dröhnende Musik, der Anblick der vollgepumpten Prostituierten und die zahlreichen Würstchenverkäufer. Aufpassen sollte man beim Heimlaufen. Einige Gringos wurden nachts auf der Straße ausgeraubt. Die Masche: Zwei Personen auf dem Motorrad, einer davon bewaffnet. Meistens haben sie es auf das Handy abgesehen. Hier wieder ein kleiner aber effektiver Lifehack: Handy 'zuhause' lassen. Man kann auch ohne Handy Spaß haben. 


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