Iguazú Wasserfälle

Veröffentlicht am 6. Mai 2023 um 05:16

Die Iguazú-Wasserfälle können majestätischer kaum sein. Wie in einem Märchenland stürzen unzählige Liter grün-braun gefärbtes Wasser über 60 m die Klippen hinunter. Ein unbeschreibliches Gefühl, dies hautnah erleben zu können! Ein absolutes MUSS für jeden, der auf Spektakel abfährt. Dieses Naturschauspiel spielt sich am Dreiländereck ab, wo Argentinien, Brasilien und Paraguay durch zwei Flüsse voneinander getrennt sind: nämlich durch den Rio Parana sowie den Rio Uruguay. Die Wasserfälle können von brasilianischer sowie von argentinischer Seite aus besichtigt werden. Paraguay hat wohl damals bei der Grenzaufteilung den Kürzeren gezogen.

Ich habe mir 'nur' die argentinische Seite reingezogen. Dort gibt es einen Nationalpark mit vielen wilden Tieren sowie die beste Sicht auf die 'Cachoeiras'. Unter anderem leben dort Pumas, Jaguare, Schlangen, Äffchen und Tucane. Leider (oder zum Glück) bin ich keinen Pumas oder Jaguaren begegnet. Dafür aber einigen prachtvollen Schmettetterlingen, Tucanen und Äffchen. 

Empfehlenswert dazu ist der Film 'The Mission' mit Robert de Niro aus dem Jahre 1986, der sich an diesem Ort abspielt und eine wahre Geschichte nacherzählt.

Für den Nationalpark bezahlt man als Gringo rund 10 Euro. Als Einheimischer rund 1 Euro. Einerseits verständlich, da der argentinische Pesos derzeit mächtig abkackt, andererseits schon eine krasse Diskrepanz bzw. Diskriminierung. Wie man es eben sehen möchte... Leider wird man gegen 17 Uhr abends aus dem Park geschmissen, da er um 18 Uhr bereits schließt. Für mich unbegreiflich, wie man ein solches Naturwunder für sich beanspruchen kann und Leuten vorschreibt, wann man den Park zu betreten bzw. zu verlassen hat. Das wäre ja, wie wenn die Stadt Bad Wurzach das Wurzacher Ried abriegelt und es mit Öffnungszeiten versieht. Die Begründung der Nationalparkbetreiber: Es sei aufgrund vieler dort wild lebender Tiere nachts zu gefährlich für Menschen. Kann man so sehen, muss man meiner Ansicht nach definitiv nicht. Denn die drei schönsten Ereignisse an einem Tag gehen einem damit flöten: Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und Vollmond. Aber Bobby wäre nicht Bobby, wenn er das einfach so hinnehmen würde. Zufälligerweise ist in diesen Tagen Vollmond. Also habe ich mir ein Fahrrad gemietet, bin nachts zum Park geradelt (etwa eine Stunde) und bin über den 'Hintereingang' in den Park geschlichen. Zu meinem Bedauern musste ich dann am 'Cachoeira del Diablo' - dem mächtigsten aller Wasserfälle - feststellen, dass aufgrund der ununterbrochenen Wolkendecke weder Vollmond noch Sonnenaufgang zu sehen sind. Blöd gelaufen. Trotzdem ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl, dieses Naturwunder ohne die sozial-media-versifften Menschen zu erleben, die für ein Bild am Wasserfall in eine Boxkampf-Haltung übergehen und dabei jegliches Interesse am Naturschauspiel sowie ihren Mitmenschen links liegen lassen. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass die Parkbetreiber auch eine Vollmond-Besichtigung anbieten. Diese dauert 45 min und kostet ca. 35 Euro. Ich lasse das jetzt mal unkommentiert... 

Die geposteten Bilder sind diesmal so gut geworden, da ich mit drei Chicas (Mexicanerin, Columbianerin und Argentinierin) unterwegs gewesen bin. Die haben das mit dem Fotos schießen besser drauf als ich. Wir haben uns im Bus auf dem Weg zum Park getroffen und schließlich auch in Puerto Iguazú (das ist die Stadt neben den Wasserfällen) einige Zeit miteinander verbracht. Dort habe ich dann endlich auch meinen ersten Pancho (Argentinischer Hot-Dog) probiert. Ausgezeichnet! Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann. Gewohnt habe ich die vier Tage auf einem phantastischen Campingplatz, etwas außerhalb von Puerto Iguazú, mit Blick auf den Rio Parana. Und das für 5 Euro die Nacht - da kann man nix sagen.

Zur Stadt Puerto Iguazú kann ich nur wenig sagen. Mein Eindruck: Das Stadtzentrum sehr touristisch angehaucht. Außerhalb hat's mir besser gefallen. Freundliche Menschen. Jeder grüßt und grillt am 1. Mai im Garten. Oder auch als die 10 jährige Alejandra von nebenan ihre? Kawasaki im Hof abstellt. Ohne Helm natürlich, so wie jeder hier. Ich habe bis dato auch nicht gewusst, dass man auf dem Motorroller ein Baby stillen kann. Scheint wohl zu funktionieren. Verrückte Argentinier... 

Es geht wieder zurück nach Buenos Aires. Die Stadt macht süchtig nach mehr. Auch für den Bua vom Dorf, der Großstädte so gut es geht gemieden hat.


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