Morro de São Paolo

Veröffentlicht am 20. Januar 2023 um 02:26

Nach überragenden Tagen auf dem Universo Paraiso geht's weiter auf die Insel 'Morro de São Paolo'. Zur Entspannung! Auf dieser Insel sind keine Autos erlaubt. Viele Brasilieros verbringen dort ihren Sommerurlaub mit Family und/oder Partner. Schnell musste ich feststellen, dass Hostellife alles andere als Entspannung mit sich bringt. Ist aber auch mehr ald in Ordnung gewesen. Dort habe ich einige Leute kennengelernt, mit denen ich Kontakt halte. 

Ob Sprachaustausch mit Luiz oder Samba mit Larissa - es ist von allem etwas dabei gewesen. Das Hostel 'Villa Pepouze' ist einzigartig: das Baumhaus hat ein Einheimischer ohne Unterstützung (weder eines Menschen noch einer Maschine) und ohne Absicherung gebaut - Wahnsinn. 

Als leidenschaftlicher Fußballer bin ich begeistert vom 'Foot-Volley' , wie die Brasilieros das Fußballtennis nennen. Allerdings auf Volleyballnetz-Höhe! Ich muss neidlos anerkennen, dass die einfach leichtfüßiger und gefühlvoller kicken können als der Großteil der Deutschen. Wahnsinnig gute Ballwechsel, die ab und an mit einer Art Seitfallzieher in 2m Höhe beendet werden. Dieser Kick ist sozusagen die Königsdisziplin und das können auch nur die Allerbesten. Gespielt wird um Geld. Gewettet werden kann auch. Bei engen Entscheidungen, ob der Ball nun auf der krummen Linie war oder nicht, sind die Brasilieros rigoros: Während die Deutschen sich für einen Wiederholungsball als fairste Methode entscheiden würden, beißt in Brasilien ein Team ins Gras. Vermutlich das Schwächere.

Abends geht's dann gemeinsam in die Stadt. 'Party' gibt's auch hier nur auf der Straße: Samba. Erfüllt meinen Partydrang echt nur bedingt. Dafür gibt's auf Morro herrliche Strände, ein überragendes Hostel und geile Leute. Sehr zu empfehlen ist der Fußmarsch von Morro zum Strand von Gamboa. Man läuft endlos lang entlang der Küste, die von steilen Felsen umhüllt ist. Ein herrliches Gefühl, vor allem bei Nacht. 

Auch zu erwähnen ist die lokale Müllabfuhr. Da keine Autos erlaubt sind, wird stattdessen ein Rasentraktor herangezogen (siehe Bild). Die fährt auch nicht etwa morgens, sondern spät in der Nacht. Sehr interessant wie ich finde. Insgesamt ist mir Morro dann nach ein paar Tagen zu touristisch gewesen. Drum geht's weiter nach Gamboa (dort ist es deutlich ruhiger) zum Campen auf einem Campingplatz. Für umgereghnet knapp 5 € pro Nacht ein echtes Schnäppchen. 

Nach einer desolaten ersten Nacht, geprägt von Moskitos, zu warm im Zelt, Regen und daher kaum Schlaf, wurde für die zweite Nacht optimiert: Das Regencover entfernen und eine Matratze besorgen. Was noch fehlt ist etwas gegen die Moskitos. Da konnte eine weise alte Dame aus Gamboa Abhilfe schaffen. Ich nenne sie Salben-Oma. Gut riechende, selbst hergestellte Salben zum Eincremen sollten die Moskitos fernhalten. Leider fehlanzeige. Immerhin hat's gut gerochen. Zudem kann man bei ihr auch etwas zum Rauchen kaufen, was den Schlaf definitiv gefördert hat.

Zum ersten Mal auf der Reise etwas Zeit für mich. Ruhe und Besinnlichleit. Tut gut. Was beim Campen natürlich nicht fehlen darf: selbst gekochtes Essen. Camping Grandioso! Gutes Training für mein erstes Wildcampen, das sicherlich bald kommen wird.

Es geht mit dem Boot weiter nach Itacaré, dem Partydorf von Bahia. 


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