Itacaré

Veröffentlicht am 21. Januar 2023 um 01:44

Itacaré ist das Party-Dorf von Bahia. Der Touristenanteil in Itacaré liegt deutlich über 50 % - allerdings sind die meisten Urlauber Brasilieros, gefolgt von den Israelis, die überall in Südamerika anzutreffen sind, sowie wenigen Deutschen und Franzosen.

Mit rund 30.000 Einwohnern ein eher kleines Städtchen, dessen Einwohnerzahl sich während der Sommerurlaubszeit (Dezember-Januar) mit Sicherheit verdoppelt. Außerdem ist Itacaré bekannt für seine schönen Strände, die sich ideal zum Surfen eignen (hab's selbst noch nicht probiert - kommt noch). 

Neben den genialen Stränden verbringt man in Itacaré die Zeit in Bars und Cafés. Die Wege zu den verlassenen Stränden sind oft schon das Highlight. Es gibt zudem Wasserfälle, die man nur genießen kann. Abends versammeln sich die Leute auf den Straßen zum Samba. Eine bestimmt schon 80 jährige Oma hat mir schließlich Sambatanzen beigebracht. Unfassbar fit die gute Frau. Party's wie wir sie kennen auch hier Fehlanzeige. Unglaublich! So langsam hängt mir Samba zum Hals raus.

Zum Glück gibt's das Sababa Festival am Pontal Beach - gelegen auf einer kleinen Insel unweit von Itacaré. Wie ich ja inzwischen schon weiß, können die Israelis ordentlich feiern. Die Tickets dafür kann man entweder online kaufen oder eben im Favela Coffee Shop. Dort bekommt man neben Tickets auch alles andere, was der Großteil der Ü40 Leser von Bobby's Blog als illegal bezeichnen würden. Der Ticketverkäufer (siehe Bild) und ich haben schließlich gemeinsam Tickets für's Sababa Festival verkauft. So konnte ich meine portugisisch Kenntnisse erweitern. 

Sababa bedeutet übersetzt so viel wie 'sau geil'. Prominente Namen wie 'Fernanda Pistelli' waren dort am Start. Das Publikum waren 95 % Israelis. Getanzt wurde bis zum Sonnenaufgang (siehe Bild), der gleichzeitig mein schönster hier in Brazil gewesen ist. Morgens gings dann bei Sonnenschein mit dem Boot-Taxi Richtung Hostel. Hat was.

Die Hostels in Itacaré sind top, auch das Appartment, in dem ich zwei Nächte verbracht hab (siehe Bild). Auch nicht selten, dass man im ein oder anderen Hostel morgens mal einen Affen auf der Suche nach Essen antrifft. Das Essen ist eine wahre Freude: Moqueca, Thai-Curry und zum Nachtisch Açai. Herrlich. In Bahia wird neben dem genialen Caipi zu meiner Verwunderung sehr viel Bier getrunken. Auch deutsches Bier ist hier keine Seltenheit. Allerdings haben die Brasilieros eine eher negative Angewohnheit: sie schenken das Bier in kleine Weichplastik-Becher. Als leidenschaftlicher Glasflaschen-Biertrinker ein absolutes No-Go. Meine Belehrungsversuche blieben bislang weitestgehend erfolglos. 

An einem der bislang schönsten Strände hab ich dann auch mein erstes Buch gelesen: 'Café am Rande der Welt' von John Strelecky (danke @Smi). Es handelt vom Zweck der Existenz. Also dass man in seinem Leben unbedingt rausfinden sollte, wofür man Leidenschaft aufbringen kann. Geniales Buch für mich, da ich für mich herausgefunden habe, dass ich meinen bisherigen Job nicht aus voller Leidenschaft gemacht hab. Kann dieses Buch jedem sehr empfehlen! 

Ein weiterer Ausflug hat an einen Wasserfall geführt. Der Weg dorthin ist die Reise schon Wert gewesen (siehe Bild), was nicht zuletzt an den mit Liebe gebackenen Schoko-Mushrooms gelegen haben dürfte. Dort angekommen dann die Hängematte zwischen zwei Bäumen aufgespannt und mir gedacht, dass ich problemlos eine Weile dort leben könnte. Eine frische Dusche im Wasserfall sowie einen sicheren Schlafplatz hätte ich aufjedenfall. Aber leider nicht genügend Proviant. Also geht's kurz vor Sonnenuntergang wieder zurück. Zum Glück, denn dort habe ich einen phänomenalen Sonnenuntergang gesehen.  

Von Itacaré konnte ich mich nur schweren Herzens trennen. Das geht hier einigen so. Manche sind sogar für immer geblieben. Eigentlich zieht es mich ja in den Süden, Richtung Rio. Aber wie der Zufall gewollt hat, habe ich kurz vor Abreise ein Mädchen (Helen aus Deutschland) kennengelernt, die mir von Ihren Plänen erzählt hat. Sie verbringt die kommenden Tage in einem Ökodorf, wo Yoga und Meditation an der Tagesordnung stehen. Ich dachte mir, das könnte ich jetzt auch gebrauchen und bin spontan mit ihr mitgekommen.


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