Im Caraiva angekommen muss man zu aller erst den Rio Caraiva überqueren. Ein kleiner Fluss, der in Caraiva ins Meer mündet. Der Anblick des Städtchens hat mich sofort begeistert. Bunte kleine Holz-Häuschen und Straßen aus Sand. Handyempfang gibt es nur an wenigen Stellen.
Caraiva ist die teuerste Stadt von allen in Bahia. Sehr auf Tourismus ausgelegt. Dennoch eine schöne angenehme Atmosphäre. Außerdem der einzige Ort in ganz Bahia, wo die Kabel unterirdisch verlegt sind. Das liegt daran, dass die elektrische Infrastruktur der Stadt erst vor gut 10 Jahren gebaut worden ist. Davor gab es keinen Strom. Viele Einheimische haben ihre Häuser für deren Verhältnisse teuer verkauft, weil die Nachfrage exterm hoch gewesen ist und immer noch ist. Sie leben jetzt auf der anderen Seite des Flusses.
Viel Zeit habe ich mit zwei Holländern verbracht. Fußball, Kartenspielen oder Fußball schauen. Was mir zudem aufgefallen ist: Heineken macht hier extrem viel Werbung. Sie sponsern Mülleimer. Wow! Ich hasse Heineken. Für mich ist das kein Bier. Schmeckt nicht und viel zu kommerziell. Die Brasiliros sehen das anders. Für die ist Heineken die Nummer eins. Vermutlich nicht wegen des Geschmacks, sondern weils eben aus Europa kommt und weil viel Werbegeschenke und Mülleimer gesponsert werden. Die Holländer stimmen mir zu. In Holland wird ebenfalls viel Bier getrunken, aber kein Heineken.
Was ich zudem gelernt habe: mit Boxershorts zum Strand ist nicht gerne gesehen. Obwohl die meisten Brasilieros die männlichen Bade-Tangas tragen, ist es hierzulande wohl ein No-Go. Nicht für alle, für einige. Ich habe leider keine kurze Hose mehr. Zwei habe ich bereits verloren. Außerdem sind meine TSG Adiletten sowie zwei Shirts und meine hochgeliebte Hängmatte flöten gegangen. Nicht geklaut, vergessen bzw. verloren. Zum Glück habe ich zwei Hängematten dabei. Ich trage bereits meine dritte Sonnenbrille und benutze mein drittes Kanga (Badetuch). Die ersten beiden Sonnenbrillen haben das Meer verschluckt. Mein Gepäck schrumpft und schrumpft.
Nach sechs Tagen dort habe ich genug. Jeden Tag dasselbe. Zwar auf gutem Niveau, aber eben dasselbe. Eigentlich habe ich mit dem Gedanken gespielt, dort Carnaval zu verbringen. Der Knackpunkt war, dass bei der zweiten Party dieselbe Musik gespielt worden ist wie bei der ersten. Ich brauche mehr Abwechslung. Ab nach Rio! Allerdings sind die Preise für Unterkünfte dort unerschwinglich. Naja, werd schon irgendwo unterkommen! Gemeinsam mit einem Italinener mache ich mich auf den Weg mit dem Bus. Den habe ich hier vor Ort kennengelernt. Er ist 23 Jahre alt und bereits 4 Jahre auf Reisen. Er hat schon so gut wie jedes Land gesehen. Die Busfahrt dauert ca. 20 Stunden. Sehr anspruchsvolle Fahrt. Die Straßen werden auch im Süden nicht wirklich besser...
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