Trancoso erinnert mich an meine Heimatstadt Bad Wurzach. Ruhig, besinnlich, schöne Natur. Trancoso ist wohl bekannt für Partys, ich habe in einer Woche keine einzige gesehen. Drum hab ich mal etwas anderes probiert: Theater, draußen. Ganz lustig, bis auf die Moskitos, die extrem auf das Blut von Gringos geiern.
An einem herrlichen Sandstrand habe ich mein zweites Buch angefangen zu lesen. Es hat den Titel 'Nichts tun' (danke @Uli + Leo) , was in der heutigen Zeit nicht immer einfach ist, da man den Erwartungen der Gesellschaft gerecht werden möchte/sollte. Besonders in Deutschland ist nichts tun ja eine echte Schande...
In der Woche Trancoso ist mir auch klar geworden, dass ich einen Auftrag brauche. Den ganzen Tag Strand, Musik, Kochen, Spielen, Lesen, Schreiben (oder wie man in Deutschland sagen würde: 'nichts tun') wird auf Dauer etwas langweilig und erfüllt mich nur teilweise. Ich habe mich daher auf Worldpackers registriert. Nachdem man dort sein Konto angelegt hat, kann man nach Jobs aller Art ausschau halten und sich darauf bewerben.
Im Trancoso hat zudem das erste Universo Parallelo Festival stattgefunden. 1999 war das mit rund 1000 Besuchern. Krass, wie sich die Besucherzahl in rund 20 Jahren verdreißigfacht hat und zu einem international bekannten Festival geworden ist.
An zwei Abenden habe ich für das ganze Hostel gekocht. Einmal Bratkartoffeln und einmal Pesto. Die Brasilieros und Argentinos sind begeistert von den deutschen Männern. 'Brasilianische Männer würden das nicht tun' , sagen einige. Insgesamt finde ich, dass ich Deutschland in Brasilien gut vertrete. Über das 7:1 können die meisten hinwegsehen, wenn sie sich mit mir unterhalten.
Für meinen letzten Halt im Bundesstaat Bahia habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgesucht: Caraiva. Dort sind die Straßen aus Sand. Gras gibt es dort nur zum Rauchen. Der Weg dorthin war nicht gut, weder für meine Wirbelsäule, noch für die Stoßdämpfer des Busses.
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