Palenque


Die Zugfahrt hätte entspannter kaum sein können. Als einziger Gringo wurde ich des Öfteren mal komisch angestarrt. Pünktlich, sauber und sicher. Sicherheitspersonal patrouilliert auf und ab. Die Bahnhöfe bewacht von Polizisten und Soldaten mit Maschinengewehren im Anschlag. Typisch für México. Auch auf den Straßen ist das Gang und Gebe. Meine erfahrene Nebensitzerin hat mir den Grund erklärt: México war aufgrund seiner Drogenkartelle sehr gefährlich und gilt immer noch als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Bislang hab ich noch nichts davon mitbekommen - ganz im Gegenteil.

Genug dazu. In Palenque herrscht tropisches Klima. Heiß und feucht. Mit Ankunft habe ich zugleich meine ersten mexikanischen Regentropfen abbekommen. Per Collectivo (meist ein Mini-Van) geht's vom Bahnhof in die Kleinstadt. Die Bahnhöfe des Tren Maya befinden sich nicht wie üblich im Stadtzentrum, sondern teils weit außerhalb. Vermutlich ist das ein Grund, weshalb der Tren Maya von Touristen sehr zurückhaltend genutzt wird. 

Im einzigen Hostel Palenques habe ich Alessandro aus Neapel kennengelernt. Sehr amüsanter Zeitgenosse. Wir sind am nächsten Morgen gemeinsam zu den Ruinen. Die Maya-Tempel sind ein absolutes must-do. So schön die Pyramiden von Chichén-Itzá auch sein mögen, die Ruinen von Palenque sind um einiges spektakulärer. Nicht zuletzt deshalb, weil sie im Dschungel gebaut wurden und genau an diesem Ort verhältnismäßig viel Regen fällt, was ich in der kommenden Nacht bestätigen konnte.

Kulinarisch hat Chiapas einiges zu bieten: Der geniale Kaffee, Kakao, Karottensaft, cremigen Käse, Mangos, süße Bananen und vieles vieles mehr. Insgesamt kann ich mich über die mexikanische Küche überhaupt nicht beklagen. Weitaus besser als beispielsweise in Kolumbien. Die Vielzahl an Gerichten ist überwältigend. Hier mal einige beim Namen: Burritos, Tamales, Quesadillas, Tacos, Huevos con Frigoles und natürlich Pollo. Im Endeffekt sind es jedoch immer dieselben Zutaten, nur eben anders zubereitet. Spezialitäten von Chiapas sind unter anderem Würmer und Krokodilfleisch. Ob ich das je probieren werde...? Was mir aufgefallen ist: Mexikaner haben ein krasses Ernährungsproblem. Jede/r Zweite ist übergewichtig. Nicht Tequila ist das Nationalgetränk, sondern Coca-Cola.

Der Napolitaner und ich haben uns auf den Weg nach San Cristóbal de las Casas gemacht. Ein charmantes Städtchen in den Bergen nahe der Hauptstadt Tuxtla Gutiérrez. Die Fahrt dorthin sollte sich als sehr abenteuerlich erweisen. Auf dem Weg liegen noch zwei spektakuläre Wasserfälle, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. 


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