Carnaval

Veröffentlicht am 3. März 2023 um 16:09

Carnaval in Rio gilt als der berühmteste der Welt. Millionen von Menschen all over the world versammeln sich dort jedes Jahr im Februar für mehrere Tage, um die Sau rauszulassen. Alkohol, Marihuana und andere Drogen unterstützen dabei. 

Der Carnaval hier ist etwas anders organisiert als etwa der Rosenmontagsumzug in Köln. Hier gibt es mehrere kleine Umzüge in den zahlreichen Stadtteilen. Diese Umzüge werden 'Blocos' genannt. Insgesamt finden mehrere hundert Blocos pro Tag statt. Eine unvorstellbare Anzahl. Das läuft dann so ab, dass man sich an einem Platz versammelt und dann gemeinsam mit einem Umzugswagen durch die Straßen zieht. Mit Musik. Sambamusik. Live, mit Sänger. Meistens gibt es noch eine Blaskapelle, die nebenher spaziert und musiziert. Wie wir das eben von unserer Fasnet kennen. Die Blaskapellen haben mich begeistert, die Sambamusik finde ich eher schrecklich. Die Leute sind bunt gekleidet und mit Glitzer geschminkt. Die Mädels meist mit Bikini und drüber eine Netzstrumpfhose. Das hat schon was. Die Mädels sind zudem sehr offensiv - nicht nur mit ihrem Outfit. Den meisten Angriffen konnte (und wollte) ich nicht ausweichen.

Pausen gibt es während den fünf Tagen keine - 24 Stunden Party. Und das fünf Tage lang. Wobei man sagen muss, dass vor und nach Hauptcarnavalszeit ebenso Feierlichkeiten stattfinden. Im Endeffekt konnte ich nicht all zu große Unterschiede zu unserer Fasnet erkennen. Bis auf das Wetter eben. Bei herrlichen 35 °C kann man es schon gut aushalten und muss sich keine Sorgen machen, dass man besoffen auf der Straße erfriert. Höchstens, dass man ausgeraubt wird. Das ist einigen Gringos aus dem Hostel passiert. Mir zum Glück nicht. Meine Empfehlung: nur Bargeld mitnehmen, keine Handys, Karten, Ausweise etc. 

Am letzten Carnavalstag habe ich mir dann die große Sambaparade im Sambadrome gegeben. Dort treten die besten Sambaschulen der Welt "gegeneinander" an. Riesige Umzugswägen, die bunt geschmückt und beleuchtet sind, gefolgt von Sambatänzerinnen und Tänzern, Blaskapellen, Trommlern und Menschen, die viel Geld bezahlt haben, um auch Mitlaufen zu dürfen. Insgesamt geht dieses event 9 Stunden. Von 22 Uhr bis morgens 7 Uhr. Um 6 Uhr bin ich auf der Tribüne meiner Müdigkeit erlegen. Cooles Erlebnis, das man sich für umgerechnet 10 Euro anschauen kann. Allerdings bekommt man dafür nur einen schlechten Platz. Karten auf der Haupttribübe kosten mehrere hundert Euro. 

Was ich definitiv nicht vermissen werde, ist dieser fürchterliche Gestank nach Urin. Überall in Rio. Vor allem in den Gassen und unter Brücken ist das schier nicht auszuhalten. Nach vier Tagen Feiern habe ich dann endlich Zeit gefunden, die Stadt Rio zu besichtigen. Sie hat einiges zu bieten. Mehr dazu im anderen Beitrag über die 'Stadt Rio'.

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