La Paz

Veröffentlicht am 22. Juni 2023 um 04:18

Nach der 14-stündigen Busfahrt sind wir gut in der bolivianischen Hauptstadt angekommen. Zunächst konnte ich meinen Augen nicht trauen, als ich die Stadt von oben gesehen habe. Eine fast-Millionenstadt inmitten von riesigen Bergketten. Häuser an steilen Hängen, nahe dem Abgrund. Zum Glück gibt's die Teleferico. Das sind Gondeln quer durch die Stadt, die als öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden können. 

Im Wild Rover Hostel war direkt Markt. Hauptsächlich Briten und hübsche Chicas garantierten ein geniales Party-Wochenende. In der gemütlichen Hostel-Bar kann man es gut aushalten. Zudem gibt's die Koks-Bar nebenan, die unter Gringos sehr beliebt ist. Bedient wird man von der 62-jährigen Marta, die gerne Pfeife-pur raucht. Ein Grämmchen von dem weißen Gold bekommt man für umgerechnet 20 Euro. Danach gibt's weitere Möglichkeiten: Techno Club oder Latina Style. Für das Nachtleben ist in La Paz definitiv gesorgt. 

Drogen sind in Bolivien strengstens verboten. Wird man beispielsweise mit Marihuana erwischt, kostet das beim durchschnittlich korrupten Polizisten rund 400 Bs = 60 Euro. Auch der Hostel Manager vom WR ist in Sachen Drogen kurz angebunden und lässt den Cannabisblüten-Blunt im Handumdrehen im Klo verschwinden. Das insgesamt extrem konservative Bolivien wird von der Generation 40+ dominiert und regiert. Auch in La Paz.

Dann stand die Death-Road auf dem Programm. Mit dem Mountainbike Downhill auf der berühmten Todesstraße. Bis zum Jahr 2007 war diese Straße die einzige Möglichkeit von La Paz Richtung Dschungel zu gelangen. Dabei sind wohl einige Leute ums Leben gekomnen. Drum die Namensgebung. Heute existiert eine neue besser ausgebaute Straße. Die Death Road ist extrem beliebt bei Touristen. Todesfälle gibt es dennoch. Genaue Zahlen werden nicht genannt. Ich hatte aufjedenfall viel Respekt davor. Zumindest die ersten 5 min. Danach hat sich das mehr und mehr zu einem Wettrennen entwickelt, in dem der Brasiliero, Chimney und ich als Führende ind Ziel geschossen sind. Nach insgesamt 66 km und 3.500 m bergab hat das einiges an Kraft gekostet. Die Piste war so uneben wie der Maisacker im Allgäu. Schlaglöcher, große Steine und Nebel machen einen Ausrutscher wahrscheinlich. Wahnsinns Erlebnis!

Dann gibt es da noch diesen 6000er zum Besteigen. Den Huayna Potosi mit 6.088 m. Er gilt als einer der leichtesten 6000er der Welt. Gekitzelt hat er mich sehr. Mein gesunder Menschenverstand hat mir davon abgeraten, da ich beim Trekking auf 4.300 m ein Sauerstoffzelt schon dringend benötigt hätte. Trotzdem wagten es einige aus dem Hostel. Die Erfolgsquote beträgt rund 70 %. Die anderen 30 % kehren vorher um. Die Bilder und Videos, die ich von den Besteigern gesehen habe, haben mich bemutigt, eines Tages zurück nach La Paz zu kehren, um den Potosi zu erklimmen. 

Nach überragenden 2 Wochen La Paz geht's weiter zum Titicacasee, der sich zum Teil in Bolivien und zum Teil in Peru befindet.  


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