Cabo Polonio

Veröffentlicht am 5. April 2023 um 04:41

Noch mehr Hippie-Lifestyle gefällig? Dann ab nach Cabo Polonio! Alte kleine Barracken, begrenzt Strom und Warmwasser. Hier ist alles 'tranquilo'. Die Hauptsaison ist bereits vorüber. Dementsprechend wenig Touristen sind in diesem kleinen Dörfchen. Meiner Einschätzung nach leben dort maximal 500 Leute. Eher weniger. Gesehen habe ich vielleicht 100. Gewindet hat's wie Sau. Ich habe zum ersten Mal während der Reise meinen Pullover mit meiner Regenjacke kombiniert. Sogar drinnen. Dämmung Fehlanzeige. Geheizt wird nur samstags. Wohl eine uruguayanische Tradition.

Ebenso 'Mate' - die wohl größte Sucht der Uruguayaner. Ein Warmgetränk. Vergleichbar mit Tee. Nur eben mit speziellen Kräutern in einem Kelch mit begrenzter Kapazität. Ein 'Mate-Set' besteht aus dem Kelch mit den Kräutern, einem Metall-Strohhalm sowie einer Thermoskanne mit warmem Wasser. Man kann je nach Kelchgröße maximal ein bis zwei Mundvoll trinken, ehe man nachschenken muss. In Uruguay trinkt das gefühlt jeder. Wohl vergleichbar mit der Kaffee-Sucht der Europäer. Ich hab's auch probiert. Schmeckt bitter, aber durchaus akzeptabel. Süchtig macht's aufjedenfall.

Die Dorfdisco hat nur samstags geöffnet. Von jung bis alt. Mit Reggeaton. Habe eine neue Musikrichtung für mich entdeckt. Partystimmung kam nicht wirklich auf. Zu zurückhaltend und tranquilo sind die netten Uruguayaner- und innen. Trotzdem ein netter Abend. Durch die geringe Lichtverschmutzung in dieser Gegend erstrahlt der Sternenhimmel so hell wie ich ihn selten gesehen habe. Den Weg zurück in die Baracke habe ich dennoch nicht gefunden. Lag sicherlich nicht nur an der Dunkelheit. 

Gras ist in Uruguay legal. Kaufen kann man es als Einheimischer in der Apotheke. In Cabo Polonio wird ausschließlich pur geraucht. Kein Tabacco. Ganz nach meinem Gusto. Die meiste Zeit dort habe ich mit zwei süßen Schweizerinnen sowie meinem Französischen Amigo Arthur verbracht. Wir haben uns bereits in Punta del Diablo kennengelernt. Einakufen kann man im einzigen Dorfmarkt für exotische Preise. Zwei Bananen, eine Zwiebel, 500g Nudeln, 500 ml Tomatensauce = 10 Euro. Dennoch: dieser Dorfmarkt hat was besonderes. Kann man auf den Bildern begutachten. Oder eben man lässt sich von José bekochen... 

Um nach Cabo Polonio zu gelangen, muss man einen Nationalpark durchqueren. Die Strecke etwa sechs Kilometer lang. Aus Sand und Matsch. Man kann entweder zu Fuß oder mit einem speziellen Truck dorthin gelangen. Wir haben uns bewusst für den Truck entschieden. Neben dem Nationalpark gibt es eine der weltweit größten Wanderdünen mit bis zu fünfzig Metern Höhe. Zudem Seehunde, Wale, Delfine und weitere Meeres-Exoten. Und überteuerte Restaurants. Sonst gibt's dort rein gar nichts. Achja doch: einen Leuchtturm noch... Cabo Polonio ist definitiv der perfekte Ort für ein digitales Timeout!


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